Autor Thema: Stichwort Mehrfachverwendung von Injektionsnadeln bei Insulinpens...  (Gelesen 5444 mal)

Offline Thomas Beßen

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Unter http://www.krankenhaushygiene.de/Nutzerdaten/File/empfehlungen/2010_09_01_pen_papier.pdf findet man ein so genanntes "Konsensuspapier
· Mehrfachverwendung von Injektionsnadeln bei Insulinpens und Insulin-Einmalspritzen
· Hautantiseptik (Hautdesinfektion) vor der subcutanen Insulininjektion"
.

Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (http://www.krankenhaushygiene.de/) hat dieses Werk zum Downloaden auf ihre Seite gestellt.
Im unteren Teil der ersten Seite diese "Konsensuspapiers" ist eine fünfteilige Grafik (ohne Bildnachweis*) zu sehen, die die angeblichen Veränderungen von Kanülenspitzen nach 1x-, 2x-, 3x- und 4x-maligen Gebrauch zeigt. Daneben steht "Penkanülen: Wer diese Bilder sieht, wird diese Empfehlung nie mehr missachten.".
Mir erscheint diese Grafik wirklich äußerst zweifelhaft, da ich nicht annehme, dass sich die Kanülenspitzen durch einen regulären Gebrauch tatsächlich so verformen. Nun suche ich Fotografiertechniken, die es möglich machen, sollte Aufnahmen selbst anzufertigen...

Viele Grüße!
Thomas Beßen 

* s. aber http://diabetes-news.de/nachrichten/geiz-ist-geil-nicht-bei-injektionsnadeln: "Injektionsnadel wenig benutzt", "Injektionsnadel mehrfach benutzt" und "Injektionsnadel zu oft benutzt"

« Letzte Änderung: 13. März 2014, 13:58:14 von Thomas Beßen »
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline Thomas Beßen

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Re: Stichwort Mehrfachverwendung von Injektionsnadeln bei Insulinpens...
« Antwort #1 am: 13. Oktober 2010, 16:25:43 »
Ich habe heute mal einen kleinen Selbstversuch gestartet und 10 mal mit der gleichen zarten 29Gx1/2''-0,33x12mm-Kanüle eine s.c.-Injektion in meine eigene Bauchdecke* simuliert. Dabei kamen die beiliegenden Bilder heraus und ich konnte danach keinerlei Veränderungen an der Kanülenspitze erkennen. Natürlich müsste man diese Untersuchungsreihe mit einer Spezialkamera wiederholen, damit man eine höhere Auflösung der Fotos erreichen könnte, denn für den ersten Selbstversuch benutzte ich nur eine handelsübliche Digitalkamera.
Mit Absicht habe ich die Bilder in ihrer Größe nicht reduziert, damit jederman bei der Betrachtung der "Beweise" durch Nutzung der Lupenfunktion am PC immer noch relativ deutliche Abbildungen sehen kann.
Das Ergebnis war aber auch mit dieser einfachen Technik klar und eineindeutig: die in den oben angegebenen Artikeln gezeigten Veränderungen der Kanülenspitze konnten so nicht nachgewiesen werden.

Schönen Feierabend!
Thomas Beßen

* doch, ich spüre die Einstiche leider immer noch... :wink:    
« Letzte Änderung: 14. Oktober 2010, 17:22:06 von Thomas Beßen »
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