Medikamente
Medikamente werden verschrieben:
1. zur Behandlung oder Vorbeugung von Erkrankungen
2. zur Linderung von Schmerzen und Unwohlsein sowie zur Behandlung von Ängsten, Depressionen und Schlafstörungen
Wenn die Medikamente vom Arzt richtig verschrieben und Eingenommen werden, spielen sie eine wichtige Rolle bei der Krankheitsbehandlung und der Erleichterung von Schmerz. Man sollte jedoch beachten, dass Nebenwirkungen auftreten können
Verabreichung:
Zu beachten:
• das richtige Medikament?
• Die richtige Dosierung?
• Der richtige Zeitpunkt?
• Die richtige Art der Verabreichung?
Nebenwirkungen:
Kein Medikament hat nur eine einzige Medizinische Wirkung, es können Begleiterscheinungen auftreten, die nicht erwünscht sind. Meist Schwindel, Erbrechen und Übelkeit
Orale Medikamente (Tabletten ohne Überzug)
Einnahme über Mund, Ösophagus Magen über die Blutbahn in die Leber und von dort zum Wirkort
Sauerstoff (O2)
O2 darf nur auf ärztliche Anordnung verabreicht werden
Auf Station ist O2 über ein zentrales Reservoir (Wandanschlüsse in dem Pat. Zimmer) gegeben.
Vorsichtsmaßnahmen:
• Flaschen dürfen nicht fallen!
• O2 Flaschen müssen liegend oder stehend fixiert werden
• nur mit geschlossenem Ventil u. befestigter Schutzkappe transportieren
• eine Flasche muss immer bereit stehen und funktionsfähig sein
Verabreichungsformen
Nasensonde:
• Die häufigste Form der Verabreichung für O2 ist die Nasensonde. Die Sonde wird ca. 1cm. In das Nasenloch geschoben und wird mit einem Schaumgummipolster fixiert.
• Es können bis zu 5l/min aufgenommen werden, d.h. der Sauerstoffanteil der Eingeatmeten -Luft beträgt 30-40% statt der normalen 21%
• Es muss von PP beobachtet werden, das die Sonde nicht abknickt und die Durchlässigkeit gegeben ist
• Sonde muss tgl. gewechselt werden
Sauerstoffbrille:
• O2 Brillen können bis zu 8l/min Sauerstoff abgeben. D.h. 40-50% der Atemluft beträgt der Sauerstoff
• Die Sonde wird 1-2cm in beide Nasenlöscher eingeführt, läuft hinter den Ohren entlang und wird unter dem Kinn fixiert
O2 Maske:
• Die O2 Maske ermöglicht kurzzeitig eine hohe O2-Dosierung von 6-10l/min, der Sauerstoffgehalt darf nicht unter 6l/min sinken, da der Co2-Gehalt in der Maske zu hoch ansteigen würde und es zur Erstickung kommen könnte.
• O2-Masken werden locker auf Nase und Mund aufgesetzt u. mit einem Gummiband am Hinterkopf befestigt,
• Es besteht die Möglichkeit mit O2-Masken eine Sauerstoff Zufuhr von bis zu 100% zu erreichen.
Inhalationen:
Def: Einatmen von Flüssigkeiten o. Gasen zur Vorbeugung o. Therapie von Atemwegserkrankungen oder als Form der Medi. gabe.
Anwendung:
• Aerosol schütteln
• Kopf in den Nacken legen
• Mundstück zeigt nach unten, mit den Lippen fixieren
• Tief ausatmen
• Langsam einatmen, zu Beginn Ventil betätigen
• Atem 5-10 Sekunden anhalten
• Mundstück aus dem Mund nehmen und langsam über die Nase
• Schutzkappe auf das Arzneimittel aufsetzenausatmen
Injektionen:
Def: Das Einspritzen von sterilen Arzneimitteln in den Körper mit einer Spritze und einer Hohlnadel. Das Volumen einer Injektion beträgt 0,1-20ml. Das Arzneimittel wird innerhalb von Sekunden bis zu wenigen Minuten verabreicht
Injektionsarten:
• Intrakutan (i.c) Oberhaut Epidermis (äußerste Hautschicht)
• Subcutan (s.c) Unterhaut (Subcutis schicht unterhalb der Epidermis und der Lederhaut (Korium))
• Intramuskulär (i.m) Muskel
• Intravenös (i.v) Vene
• Intraarteriell (i.a) Arterie
• Intrakardial Herzmuskel
• Intraartikulär Gelenk
• Intrathekal Liquorraum
Vorteile von Injektionen:
• Schneller Wirkungseintritt, bei der i.v und i.a innerhalb von Sekunden, bei der i.m. 10-15min (bei öligen Injektionslösungen allerdings verzögert)
• Exakte Dosierbarkeit
• Parenterale Arzneimittelgabe ist möglich bei bewusstlosen Pat., Pat. Mit Schluckstörungen, Pat. Mit Verletzungen im Bereich des Mundes und des Rachens und verwirrte Pat.
Komplikationen von Injektionen
• Nach jeder Injektion können Nebenwirkungen auftreten.
• Es können Schäden durch eine falsche Injektionstechnik auftreten, Nerven- oder Gefäßschäden sowie Infektionen.
Infusion
Definition :
Eine Infusion ist eine Verabreichung von Flüssigkeiten in den Körper per Venenverweilkanülen über verschiedene Wege (z. B. intravenös, intraarteriell,....)
Ziel einer Infusionstherapie
• die Aufrechterhaltung des Flüssigkeitsvolumens ( Isovolämie )
• die Aufrechterhaltung der lebensnotwendigen Elektrolytkonzentration und deren Zusammensetzung ( Isionie )
• die Wiederherstellung oder Aufrechterhaltung eines konstanten osmotischen Druck ( Isotonie )
Parenterale Ernährung wie Vitamine, Fette, Kohlenhydrate
• die Verabreichung von Medikamenten
Infusionslösungen
Sie werden in Glas und Kunststoffflaschen hergestellt.
• Die unterschiede zwischen Iso-, hypo-, und hypertonen Lösungen sind
• Isotone Lösungen haben einen gleich großen osmotischen Druck ( ca. 300 mosmol/l )
• Hypotone Lösungen haben einen geringeren Druck, also einen niedrigeren Druck
( 270 mosmol/l )
• Hypertone Lösungen verfügen einen höheren Druck ( 310 mosmol/l )
Zugangswege der Infusionstherapie
• Punktionsorte
• Handrücken
• unterarm bis zur Ellenbogen ( von distal nach proximal )
• selten am Unterschenkel oder am Hals
Venenverweilkanülen
• bei der Punktion einer Vene richtet sich die Auswahl der Kanüle nach
• den peripheren Venenverhältnisse und der beabsichtigten Therapie
• der voraussichtlichen Liegedauer der Kanüle
• der gewünschten bzw. erforderlichen Druckflussrate
Farbkodierung von Verweilkanülen
Größe in Gauge 24 22 20 18 17 16 14
Farbe Gelb Blau Rosa Grün Weiß Grau Orange
Außendurchmesser (mm) 0,7 0,9 1,1 1,3 1,5 1,7 2,1
Innendurchmesser (mm) 0,4 0,6 0,8 1,0 1,1 1,3 1,7
Durchfluss (ml/min) 22 36 61 96/103 128 196 343
Strichlänge (mm) 19 25 33 33/45 45 50 50
Vorbereitung zur Kanülierung
• Einmalhandschuhen anziehen
• Hautdesinfektionsmittel
• Tupfer
• Stauschlauch
• Venenverweilkanüle
• Pflaster zur Fixierung
•
Durchführung der Kanülierung
• Stauschlauch anlegen um die Vene zu füllen
• Pat. zum öffnen und schließen der Faust auffordern
• Hautareale desinfizieren
• Arzt punktiert die Vene, zieht nach Rückfluss von Blut den Strahlmandrine
zurück und schiebt die Plastikkanüle in die Vene vor
• Stauschlauch lösen
• mit Pflaster fixieren
Butterfly
• besteht aus einem kleinen Kunststoffschlauch und einer Hohlnadel
• vor der Punktion werden die Flügel hoch gestellt für bessere Handhabung
• dann werden die Flügel auf der Haut ausgebreitet und mit Pflaster fixiert
• für kurzzeitige Infusionen, Blutentnahmen gedacht
Zentraler Venenkatheter ( ZVK )
ZVK ist ein dünner Plastikschlauch, der in das Venensystem eingeführt wird
und dessen Ende in der oberen oder unteren Hohlvene vor dem rechten Vorhof
des Herzens liegt.
Notwendig wenn :
• periphere Venen nicht punktierbar sind
• für längere Zeitraum gebraucht wird
• der zentralvenöse druck bestimmt werden muss
Zugangswege für den ZVK
bevorzugte Zugangswege
• Vena jugularis interna am Hals
• Vena subclavia unter dem Schlüsselbein
weitere Zugangswege
• Vena basilica am Arm
• Vena anonyma am Hals .
• Vena brachiocephalica
seltener genutzte Zugangswege
• Vena cephalica am Arm
• Vena brachialis
• Vena jugularis externa
• Vena femoralis in der Leiste
Vorbereitung
steriles
• zentraler Venenkatheter ( in gewünschter Größe )
• Handschuhe, Kompressen, Unterlage
• Lochtuch und Einmalkanüle
• Schutzkittel, Haube, Mundschutz
• Lokalanästhetikum
• Nahtmaterial
• steriles Pflaster
unsteriles
• Handschuhe und Desinfektionsmittel
• Rasierer und Stauschlach
• Ampullen mit 0,9 % NaCl und Lokalanästhetikum
• Schere und Abwurf
Durchführung
• Materialien auf einem kleinen Beistelltisch richten
• Mundschutz anziehen, Hände desinfizieren
• alle sterilen Materialien anreichen
• Vitalzeichen während der Katheteranlage überwachen
• Pat. nach Wohlergehen fragen
• Katheter mit Pflaster fixieren
• Pat. bequem lagern
Um zu überprüfen ob der Katheter richtig liegt kann man eine Röntgenaufnahme machen
Infusionsbesteck
Ein Infusionsbesteck besteht aus :
• einem Einstichdorn
• einem Belüftungsfilter
• einer Tropfenkammer
• einer Rollerklemme
• und einer Überleitungsschlauch
Schwerkraftinfusion
Unter einer Schwerkraftinfusion versteht man eine "normale" Infusion
Treibende Kraft bei der Schwerkraftinfusion ist lediglich der hydrostatische
Druck der durch die Höhendifferenz zwischen Infusionsbehälter und Patient
(Herzhöhe) zustande kommt.
Druckinfusion
In Fällen in denen eine schnelle Infusion notwendig ist besteht die
Möglichkeit dies mittels einer Druckinfusion zu tun. Das Prinzip hierbei ist
es, nicht nur den hydrostatischen Druck (also den durch den Höhenunterschied
zwischen Infusion und Patient entstehenden Druck der Infusionslösung) zur
Infusion zu nutzen sondern zusätzlich Druck auszuüben.
Tropfgeschwindigkeit
20 Tropfen wässriger Lösung entsprechen 1 ml
1 Tropfen pro Minute entspricht 3ml pro Stunde (60 Tropfen)
Infusionsmenge (ml) x 20 tropfen /ml
Infusionsdauer (Std.) x 60 min./Std
z.B
Der Pat. soll in 24 Std. 2000 ml Infusionslösung bekommen
2000 ml x 20 tropfen /ml =
24 Std. x 60 Min. / Std.
40000 Tropfen = 27,7 Tropfen pro Minute
1440 Min.
60 Sekunde / min. = 2,16 Sekunden
27,7 Tropfen / min.
Der Pat muss alle 2 Sekunden einen Tropfen Infusionslösung erhalten.
Quellen:
www.wikipedia.orgUnterricht Röhrig-Zeller
Unterricht Hr. Lawetzky
www.vis-technik-bayern.dewww.thema-altenpflege.dewww.netdoctor.deThiem`s Pflege
Mensch Körper Krankheit (10.Auflage)
Antibotika am Krankenbett 2000/2001
Pflege heute
Hexal Taschenlexikon Medizin