Autor Thema: Themenbereich 8.2 - Ileostomie und Colostomie  (Gelesen 24605 mal)

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Themenbereich 8.2 - Ileostomie und Colostomie
« am: 25. Januar 2007, 18:34:15 »
Ileostomie und Colostomie


Stoma („Mund“): bei einem Stoma handelt es sich um eine operativ geschaffene Öffnung eines Hohlorgans zur Körperoberfläche welche hauptsächlich zur Ableitung von Magen- oder Darminhalt aber auch zur Harnableitung angelegt wird.
Meist sind Patienten mit einem Stoma nicht mehr zu einer physiologischen Entleerung in der Lage, oder ein Darmteil ist entzündet oder muss postoperativ Stuhl frei gehalten werden. Umgangssprachlich wird ein Stoma mit einem Enterostoma (Anus praeter, Anus praeter naturalis = außernatürlicher Darmausgang) gleichgesetzt.

Bei einem Enterostoma wird ein Stoma an einem Darmteil in der Bauchwand angelegt, durch diese Öffnung kann der Stuhl in einen dafür vorgesehenen Beutel abfließen.
Je nachdem welcher Darmabschnitt eröffnet wird, handelt es sich entweder um ein Ileostoma (Ileum = Hüftdarm) oder um ein Colostoma (Colon = Grimmdarm).
Es wird außerdem unterschieden zwischen einem temporären (protektiven) Anus praeter und einem endgültigen (definitiven) Anus praeter.

Der temporäre Anus praeter wird zum Schutz von dahinterliegenden Darmabschnitten angelegt, z.B. nach Dickdarmresektionen (um die Naht zu schützen und den betroffenen Darmabschnitt zu entlasten) oder bei Ileus (Darmverschluss). Diese Form des Anus praeters wird nach einer bestimmten Zeit wieder zurückverlegt, d.h. die Öffnung wird verschlossen und der natürliche Weg wird wieder hergestellt.

Der endgültige Anus praeter wird z.B. nach einer Dickdarmamputation angelegt.


Indikation für ein Ileostoma (Stomaanlage im Dünndarm)

Temporär oder permanent:

·Resektion des Dickdarms, z.B. wegen Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn oder familiärer Polyposis
·Verschluss distaler Darmabschnitte, z.B. Kolontumor
·Fehlbildungen, z.B. Darmatresie (angeborener Verschluss des Darm)

Temporär:

·Dünndarmverletzungen oder Operationen distaler Darmabschnitte (Anastosomenschutz)


Indikation für ein Colostoma (Transversostoma und Sigmoidostoma)
Temporär oder permanent:

·Verschluss distaler Darmabschnitte
·Stuhlinkontinenz bei neurologischen Erkrankungen
·Analatresie und andere angeborene Störungen


Temporär:

·Anastomosenschutz (Anastomose = die Verbindung zweier Darmteile nach Entfernung einer kranken Partie)
·Ileus (Darmverschluss)
·Entzündungen oder Strahlenschäden am Kolon
·Divertikulitis (mehrere Ausstülpungen bzw. sackartige Vorwölbungen im Verlauf des Darmes)
·Resektion von Sigma oder Rektum
·Rektumamputation oder inoperables Rektumkarzinom

Präoperative Pflege

Die psychische Begleitung:
Das Vertrauensverhältnis zwischen Patienten und Pflegeperson sollte an erster Stelle stehen und die Basis sein für die weitere Zusammenarbeit. Daher ist es wichtig durch Gespräche ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Der Patient sollte die Möglichkeit haben über seine Ängste, Trauer um die verlorengegangene „Normalität“ und sein Selbstbild sprechen zu können, da Minderwertigkeitsgefühle leicht die Folge sein können. Der Patient sollte in allen Entscheidungen und weiteren Verfahren miteinbezogen werden, um Ihm ein Gefühl der Akzeptanz als ein Individuum zu geben. Daher ist es ebenfalls wichtig, dass sich der Patient vor der OP intensiv mit dem Thema und sich selbst auseinandersetzt, um nach der OP ein besseres Verständnis für seine Situation zu entwickeln. Evtl. können auch Angehörige miteinbezogen werden, natürlich nur mit dem Einverständnis des Patienten. Ein Stomatherapeut könnte dem Patienten noch mal Informieren und ggf. Kontakte zu Selbsthilfegruppen oder Betroffenen verschaffen.

Stomaposition - Stomamarkierung:
Die künftige Position des Stomas wird vor der OP festgelegt. Für einen problemarmen und sicheren Umgang mit dem Stoma ist die richtige Markierung von großer Bedeutung, deshalb wird die vorgesehene Markierung im liegen, setzen und stehen überprüft. Es ist von großer Wichtigkeit den Patienten mit Anschauungs- und Übungsmaterial ausprobieren zu lassen, wie er mit der Markierung zu Recht kommt, wenn dieser sich psychisch dazu in der Lage fühlt.



Der chirurgische Eingriff

In der Bauchdecke wird als erstes eine künstliche Öffnung geschaffen, dann wird ein intaktes Stück Darm nach außen geführt und an der Bauchdecke vernäht.
Handelt es sich um ein endständiges Stoma, ist die Darmpassage am Stoma beendet, d.h. der aboral (Richtung Anus) vom Stoma gelegene Darmabschnitt kann entweder vollständig entfernt oder aber blind verschlossen werden. Bei einem Endständigen Stoma handelt es sich in den meisten Fällen um ein permanentes Stoma. In seltenen Fällen kann ein Endständiges Stoma aber auch wieder zurück verlegt werden.
Das doppelläufige Enterostoma wird meist zur temporären Behandlung, z.B. bei Entzündungen angelegt, und wird sobald der betroffene Darmabschnitt wieder belastbar ist zurückverlegt. Beim Anlegen eines doppelläufigen Enterostomas zieht der Chirurg eine Darmschlinge vor die Bauchwand und legt einen Reiter ein, der die Darmschlinge über der Bauchdecke festhält. Dann eröffnet er die Darmvorderwand, stülpt die Schleimhaut um und vernäht sie mit der Haut. Der Reiter kann nach ca. 10 Tagen, wenn das Stoma mit der Bauchdecke verklebt ist, entfernt werden.
Über die zuführende oder proximale Öffnung wird der Stuhl ausgeschieden. In der abführenden Öffnung werden weiterhin Zellen und Schleim produziert, der über die Stomaöffnung, aber auch über den After ausgeschieden wird.


Postoperative Pflege

Die Patienten werden intensivmedizinisch überwacht und gepflegt. Die erste Stomaversorgung wird bereits im OP angebracht, sie sollte leicht zu wechseln sein, der Beutel sollte ohne Druck (wegen Bauchwunde) zu befestigen sein. Für die bessere Beurteilung des Stomas dienen transparente Beutel. Beim Anbringen sollte darauf geachtet werden, dass die Öffnung seitlich vom Patienten liegt, solange dieser den Beutel nicht selbstständig leeren kann. Nach der OP besteht die Ausscheidung aus Zellen und Schleim. Der Patient sollte vor dem ersten Wechsel durch intensive Gespräche vorbereitet werden. Wenn dieser dann soweit ist sollte er auch in die Versorgung miteinbezogen werden und von Anfang an auch die hygienischen Maßnahmen beachten, damit die spätere Versorgung auch alleine problemlos klappt.
Bei der Krankenbeobachtung sollte auf das Allgemeinbefinden des Patienten geachtet werden, auf den Stuhlgang, auf die Parastomale Haut (Durchblutung, Entzündungszeichen, Allergien) und auf das Stoma (ausreichend durchblutet, rückläufiges Stomaödem).


Stomaversorgunsartikel: Beutel

Es ist zu unterscheiden zwischen zwei Systemen:

1.Einteiliges System: Die Hautschutzfläche und der Beutel sind nicht trennbar. Diese werden vor allem bei breiiger bis fester Konsistenz des Stuhles (Sigmoidostoma) verwendet und die Ausscheidung sich im Laufe der Zeit auf 1 - 2 mal pro Tag reduziert, d.h. die Haut wird nicht allzu strapaziert.

2.Zweiteiliges System: Hier können Hautschutzfläche und Beutel getrennt werden. Die Platten enthalten beschichtete Oberflächen oder Rastringe zum Anbringen des Beutels. Die Beutel unterscheiden sich in Ihrer Größe, Form, Farbe. Sie gibt es mit Klebefläche und / oder Hautschutz, mit Hautschutz und Gürtel sowie mit und ohne Kohlefilter zur Geruchsvermeidung.

Zwei Formen sind zu unterscheiden:

1.Ausstreifbeutel: Dieser besitzt ein verlängertes, offenes Ende, das mit einer Klemme verschlossen wird. Diese Öffnung ermöglicht das Entleeren des Stuhls ohne dass der Beutel gewechselt werden muss. Wird vor allem bei Ileostoma verwendet, da hohe Ausscheidungsmengen bei anderen Systemen zu häufigem Beutelwechsel und somit zu Hautirritationen führen würden.

2.Geschlossener Beutel: Ist zu empfehlen bei weniger als drei Stuhlentleerungen täglich. Die Platte wird in etwa alle vier Tage und der Beutel nach Bedarf gewechselt.

Die Auswahl der Stomabeutel hängt ab von der Stomaart (Häufigkeit, Konsistenz des Stuhls), Bedürfnis des Patienten (Alter, Beruf, Hobbys, Geschick), Hautempfindlichkeit und Hautunebenheiten.


   Der Hautschutz

Die richtige Stomaversorgung muss vor allem absolute Dichtigkeit, sicheren Geruchsschutz und hohe Hautfreundlichkeit bieten. In der Stomaversorgung besteht der Hautschutz aus Adhäsivmaterial (lat. Adhäsiv = Haftung). Die Stomahesive Haftgelatine bietet höchsten Hautschutz, diese besteht aus einer Zelluloseverbindung und den natürlichen Stoffen Pektin und Gelatine als Hauptsubstanzen sowie aus Polyisobutylen. Die Haftgelatine haftet dicht und sicher selbst bei Feuchtigkeit und Hitze, aber sie klebt nicht, reißt nicht, reizt nicht. Die empfindliche Haut rund um das Stoma wird nachhaltig geschont und die Heilung der kranken Haut sogar unterstützt.


Reinigung, Anpassung und Versorgung des Stomas

Bevor man mit der Reinigung des Stomas beginnt, sollten alle Materialien bereitgestellt werden, dazu gehören:
Lauwarmes Wasser, pH-neutrale Seife, Bettschutz, Abwurfsack, Einmalhandschuhe, Unsterile 10x10 cm Kompressen, evt. Wattestäbchen, Zellstoff.
Ebenso die Materialien für die Anpassung der Stomaversorgung:
Schablone zur exakten Bestimmung der Stomagröße/Versorgungssystem, Stift, Schere.
Und auch die Materialien zur Versorgung des Stomas: Stomaversorgungsartikel (siehe oben), ggf. elektrischer Rasierer oder Einmalrasierer, evt. Hilfsmittel zur Stomaversorgung, evt. Spiegel.

Durchführung:

Die Kommunikation sollte bei jeder Behandlung mit Patienten an erster Stelle stehen, daher ist es auch hier wichtig vor Beginn den Patienten zu Informieren. Anschließend sollte man darauf achten, Kleidungsstücke auszuziehen, die stören könnten. Dann sollte man bettlägerige Patienten In Rückenlage bringen, bei mobilen Patienten ist es sinnvoller die Versorgung im Stehen vor einem Spiegel durchzuführen, damit die Patienten selbst lernen die Versorgung durchzuführen und auch in das Geschehen mehr miteinbezogen werden. Der eigene Schutz sollte ebenfalls berücksichtigt werden, daher Einmalhandschuhe anziehen und den gebrauchten Beutel vorsichtig entfernen und in den Müll entsorgen. Anschließend die Haut mit nassen, unsterilen Kompressen und Seife säubern. Dabei sollte man beachten, dass von der Umgebung zum Stoma hin gearbeitet wird, um eine Keimverschleppung zu vermeiden. Die Seife sollte gründlich entfernt werden und die Haut mit einer trockenen Kompresse getrocknet werden.
Tipp: Stomarand ggf. mit Wattestäbchen reinigen.
Die Haare in der Umgebung sollten mit einem Rasierapparat/Einmalrasierer entfernt werden. Enthaarungscremes sind wegen der Allergiegefahr nicht zu empfehlen. Es sollte beachtet werden, wegen der möglichen Verletzungsgefahr, vom Stoma wegzurasieren. Die Rasur ist wichtig und notwendig, da Haare beim Versorgungswechsel ausgerissen werden können und es zu einer Follikulitis (Haarbalgentzündung) kommen könnte, außerdem halten bei zu starkem Haarwuchs die Versorgungs-systeme nicht auf der Haut. Nun sollte die Größe des Stomas bestimmt werden, auf der Hautschutzfläche eingezeichnet werden und ausgeschnitten werden. Die Versorgung darf das Stoma weder Einengen noch Haut zwischen Stoma und Stomaversorgung unbedeckt lassen. Es ist wichtig die Haut vor der Stuhlausscheidung zu schützen, um Hautirritationen zu vermeiden. Falls Narben oder Hautunebenheiten vorhanden sind, sollten diese mit einer Stomapaste ausgeglichen werden. Anschließend Luft in den Beutel blasen, damit dieser entfaltet wird. Evtl. kann med. Kohle zur Geruchsdämmung in den Beutel gegeben werden. Das Beutelsystem/Platte von unten nach oben faltenfrei anlegen und anstreichen. Bei Bettlägerigen Patienten sollte man den Beutel seitwärts anbringen, bei mobilen Patienten, zur Leiste hin. Nun sollte darauf geachtet werden, dass der Patient bequem gelagert wird und zum Abschluss die Materialien aufgeräumt bzw. entsorgt werden.

Irrigation des Darms

Unter einer Irrigation versteht man eine Spülung des Dickdarms, eine solche Spülung ist nur möglich, bei Patienten mit einem endständigen Sigmoidostomas bei dem der größte Teil des Dickdarms noch erhalten ist. Bei einer Irrigation werden ca. 1,5 Liter körperwarmes Wasser mittels eines Irrigationssets (Wasserbehältnis mit Aufhängevorrichtung, Ableitungsschlauch mit Rollklemme, Irrigationsbeutel, Klemme, Gürtel, evtl. Reinigungsbürste, Konus, Infusionsständer, Gleitmittel, Nierenschale und Zellstoff, Einmalhandschuhe und Fingerling, Stomakappe, Abwurf) in den Darm eingebracht, dadurch wird eine sog. Massenperistaltik ausgelöst und es kommt zu einer kompletten Darmentleerung. Eine solche Spülung sollte wenn möglich immer zur selben Tageszeit durchgeführt werden, damit eine ausscheidungsfreie Zeit von 24 – 48 Stunden erreicht werden kann.

Eine Irrigation bedarf immer einer ärztlichen Anordnung uns ist kontraindiziert bei:

·Diarrhöe
·Entzündlichen Darmerkrankungen
·Während und unmittelbar nach Bestrahlungen
·Herzinsuffizienz
·Hypotonie
·Niereninsuffizienz


Ernährung

Die Ernährung sollte wie bei einem gesunden Menschen insgesamt ausgewogen sein. Eine spezielle Diät ist bei einem Stomapatienten nicht erforderlich. Empfehlenswert wäre es dennoch, z.B. über zwei Wochen, einen Ernährungsprotokoll zu führen, um eine Reaktion auf Nahrungsmittel auszutesten. Das kann dem Patienten dabei helfen herauszufinden welche Nahrungsmittel z.B. zu Blähungen oder Verstopfungen führen, um auf diese im weiteren Verlauf zu verzichten.
Die nachfolgenden Ernährungshinweise basieren auf Erfahrungswerte und können bei der Wahl der richtigen Nahrung hilfreich sein:

-Abführende Nahrungsmittel: Alkohol (Bier), Bohnen, Cola-Getränke, Erbsen, fette Speisen, Frischobst, Kaffee, Kohl, Sauerkraut, scharf Gebratenes, scharfe Gewürze, Zucker und Zwiebeln

-Stopfende Nahrungsmittel: Bananen, Kakao, Kartoffeln, Rotwein, Schokolade, schwarzer Tee, Weißbrot

-Blähende Nahrungsmittel: frisches Brot, Hülsenfrüchte, Kohlarten, kohlensäurehaltige Getränke, Zwiebeln

-Blähung hemmende Nahrungsmittel: Joghurt, Preiselbeeren

-Geruch erzeugende Nahrungsmittel: Bohnen, Eier, Fisch, Fleisch, Gewürze, bestimmte Käsesorten, Knoblauch, Kohl, Zwiebeln

-Geruch hemmende Nahrungsmittel: Blaubeeren, grüner Salat, Joghurt, Petersilie, Preiselbeeren


Allgemeine Komplikationen

Grundsätzlich dürften bei der Stomaversorgung keine Probleme entstehen. Vorraussetzung dafür ist die seelische Unterstützung durch Partner und Freunde, die optimale Betreuung durch Stomatherapeuten und eine hautfreundliche und sicher Stomaversorgung. Sicherlich können Probleme/Schwierigkeiten/Komplikationen auftreten. Zu den wichtigsten gehören:

-Blähungen, Geräusche bei Blähungen: Ursache dafür können blähende Nahrungsmittel sein, Patient hat evtl. Bauchschmerzen und Aufgetriebenes Abdomen.

-Hautirritationen: Ursachen könnten sein mangelnde Hautpflege, falsche Größe des Versorgungssystems, dauernder Kontakt des Plastikbeutels mit der Haut. Patient hat gerötete Haut und nässende Hautablösungen.

-Allergien: Es könnte in diesem Fall eine Überempfindlichkeit gegen Versorgungs- oder Pflegeartikeln bestehen. Dies würde sich in Form von Rötung, Bläschen, Knötchen, Juckreiz und Brennen zeigen.

-Follikulitis (Haarbalgentzündung): Die Ursachen dafür könnten kleine Wunden, Infektionen, Mechanische Reizung der Haarbälge sein. Der Patient bekäme in diesem Fall punktförmige Pusteln.

-Pilzinfektionen: Diese könnten auftreten bei Hautentzündungen, ständige Feuchtigkeit/ Schwitzen, Antibiotikatherapie und Diabetes. Der Patient hat punktförmige rote Papeln, die sich ausbreiten.

-Stomanekrose: In diesem Fall könnte die Ursache in einer mangelnden Durchblutung (Op bedingt) oder an einer zu engen, starren Stomaversorgung liegen. Dies würde sich in einer dunkelroten bis grauschwarzen Stomaschleimhaut beim Patienten zeigen.

-Stomaretraktion: Die Ursache könnte OP bedingt sein, gestörter Heilungsverlauf oder Stomanekrose, -Abszess, zu frühes entfernen des Reiters. Dies würde sich beim Patienten durch das zurückziehen des Darms unter dem Hautniveau zeigen.

-Stomablutung: Fehlender Verschluss kleiner Blutgefäße, Rezidiv der Grunderkrankung könnten Ursachen dafür sein. Der Patient hat (postop.) größere oder kleinere Blutungen.

-Stomastenose: Könnte die Folge von Komplikationen sein oder erhebliche Gewichtszunahme. Symptome dafür wären Verengung des Stomas, bleistiftförmiger Stuhl.

-Stromaprolaps: Die Ursache könnte in einer unzureichenden operativen Fixation oder an hohem intraabdominellem Druck liegen. Der Patient hat in diesem Fall einen Vorfall des Darms.

-Parastomale Hernie: Die Ursache könnte chirurgisch sein (z.B. Stomaanlage in die Laparatomienarbe, zu große Durchtrittspforte) oder hoher intraabdomineller Druck sein. Der Patient hat hier eine Verwölbung der parastomalen Bauchdecke; tastbare Bruchpforte.

-Schleimhautveränderungen: Ursache könnte ein Rezidiv der Grunderkrankung sein. Der Patient hat warzenähnliche Veränderungen, leicht blutend.

-Stomablockade (bei Ileostoma): Ursache dafür könnte ein Diätfehler bei Ileostomieträgern sein, Verlegung der Stomaöffnung durch unverdauliche Speisen, massive Stomastenose sein. Der Patient hat in diesem Fall krampfartige Schmerzen, Blähbauch, keine Ausscheidung.

-Parastomaler Abszess: Kann durch eine Perioperative Infektion oder durch mangelnde Stomahygiene entstehen. Der Patient hat Schmerzen, Fieber und Rötung.

-Diarrhöe: Kann entstehen durch Ernährungsfehler, Infektion oder Antibiotikatherapie. Die Symptome wären hier dünnflüssiger Stuhl, Entgleisung des Wasser und Elektrolythaushaltes.











Erstellt von Lerida Rustemaj und Katrin Kallenbach, Kurs K2005 HT, August 2006




Quellen:
Pflege Heute, 3. Auflage, Gustav-Fischer-Verlag 2004
Klinikleitfaden Pflege, Maletzki,W., 2. Auflage, 1996
Informationsbroschüren / Patientenratgeber für Colostomie und Ileostomiebetroffene Firma ConvaTec
http://de.wikipedia.org/wiki/künstlicherDarmausgang
Infothek kompakt / Medizinlexikon