Arzt leitet Landesamt für Pflege in Bayern

[Thomas Beßen]

"Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml (CSU) hat Markus Schick zum Präsidenten des neuen Landesamts für Pflege (LfP) in Amberg ernannt. Der Arzt und Tierarzt war zuvor seit 2008 Vizepräsident des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen. Dort leitete er zuletzt den Aufbaustab für das Landesamt für Pflege. ..."

>>> https://www.welt.de/regionales/bayern/article180272708/Markus-Schick-leitet-das-Landesamt-fuer-Pflege.html

Ein Arzt als Präsident des neuen Landesamts für Pflege - berufspolitisch betrachtet schlicht eine Katastrophe...
Guten Morgen!
Thomas Beßen

[dino]

Ich denke wir müssen auch einige alte Zöpfe abschneiden. Nur weil Pflege draufsteht muss es nicht zwingend so viel damit vor Ort zu tun haben, sprich der Leiter muss nicht aus der selben Branche kommen. Es ist ein politisches Amt, dazu folgende Analogie: Unsere Verteidigungsministerin war nie aktiv beim Bund. Unsere Kanzlerin ist promovierte Physikerin und hat nicht Kanzler gelernt. Als Leiter stehen ihm Fachberater zur Seite, und da werden neben Verwaltungsangestellen, Rechtsanwqälte wohl auch welche aus der Pflege dabei sein.
VG
dino

[IKARUS]

Ja Thomas, das ist berufspolitisch eine Katastrophe!

Ich frage mich Dino, ob Du es auch befürworten würdest, wenn die Stationsleitung von einem gelernten Maurer oder BWLer geführt würde. Er/sie hätte ja auch Fachpflegekräfte in seinem/ihrem Team.

Pflege sollte von Pflege geführt werden und kann dann bei Bedarf Fachleute anderer Professionen zu Rate ziehen.

Das Frau Merkel nicht KANZLER gelernt hat ist eine richtige Tatsache. Kanzler werden kann JEDER!!!

Um Gesundheits- und KrankenpflegerIN zu werden, muss man eine anspruchsvolle und hochkomplexe Spezialausbildung durchlaufen. Und das Abschlusszeugnis bekommt auch nicht jeder, der es möchte.
Da brauch man/frau neben einem hohen Maß an Fachwissen auch eine gehörige Portion Sozialkompetenz, was man so manchen Politiker zur Zeit absprechen könnte.
Sommerliche Grüße, Michael Günnewig

 

[dino]

Ich sehe dies wesentlich entspannter. Also eine Katastrophe tritt ein wenn wesentliche (fundamentale) Elemente zerstört sind und die Zerstörungskräfte den Antagonisten überlegen sind. Ich seh nichts zerstört.
Deine Analogie SL und Landesamt ist so stimmig wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen. SL ist vor Ort, also im Geschehen. Das Landesamt wohl eher nicht. Es hat halt nur die Bezeichnung "Pflege", und Du fährst halt mit Beißreflex darauf ab. Man könnte dem Landesamt auch die Bezeichnung teilhabende Versorgung geben, und Ruh ist. Der Leiter dieses Amtes hat eine Organisations- und Koordinationsfunktion, da könntest Du auch einen Verwaltungswirt oder Juristen nehmen, und er hat, wie schon erwähnt, Fachberater. Und Sozialkompetenz gibt es auch in anderen Berufen. Ich sehe auch keine direkte Führungs/Leitungsposition des Landesamtes gegenüber Pflegepersonal. Deshalb: erstmal cool bleiben, keiner will der Pflege was.
Du hast zwar unsre Mutti erwähnt, aber nüscht zur Panzeruschi geschrieben. Sie war auch nie im Oliven, hat eigentlich wenig Ahnung von der Materie und ist Verteidigungsministerin.
Und vielleicht, Ironiemodus an, hatte man keine andere Verwendung für den Herren. Bevor man ihn nun in Frührente schickt, was unser aller Geld kostet, kriegt er einen neuen Job. Und vielleicht hat er auch als Galionsfigur nicht viel zu entscheiden, dat machen die Regierungsräte (sehr gut bezahlt).
Mein Rat: Immer erst mit professioneller Distanz erkunden, tief durchatmen, und dann feststellen das sich die Pflegewelt weiterdreht weil dat Landesamt eigentlich mit unsrer Arbeit vor Ort nüschte zu tun hat. Wenn es sich um eine Landes PDL handeln würde wäre ich zu 100% Eurer Meinung, aber es ist keine, ergo: Entwarnung nach dem Motto:
https://www.youtube.com/watch?v=Lob7Sdxs3b0

Hypersekretive Grüße
dino