Autor Thema: Uniklinik Mannheim schafft Pflegedirektion ab  (Gelesen 4528 mal)

Offline Thomas Beßen

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Uniklinik Mannheim schafft Pflegedirektion ab
« am: 17. April 2018, 06:57:34 »
"Das Universitätsklinikum Mannheim (UMM) hat die Stelle des Pflegedirektors mit sofortiger Wirkung abgeschafft. Das geht aus einem Rundschreiben an die Belegschaft hervor, das BibliomedPflege vorliegt. Darin heißt es, man wolle "pflegerische und ärztliche Tätigkeiten noch enger als bisher miteinander verknüpfen und die gemeinsame interdisziplinäre Zusammenarbeit weiter aufbauen".

Anstatt eines eigenen Geschäftsbereichs sollen künftig Pflegedepartements mit jeweiligen Leitungen direkt dem Ärztlichen Direktor angegliedert werden. Dieser gehört neben einem kaufmännischen Leiter zur Doppelspitze des UMM. ..."


>>> https://www.bibliomed-pflege.de/alle-news/detailansicht/35071-uniklinik-mannheim-schafft-pflegedirektion-ab/

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Thomas Beßen
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Offline IKARUS

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Kritik an der Entscheidung im UK Mannheim
« Antwort #1 am: 24. April 2018, 11:27:05 »
Nun gibt es auf bibliomed.de erste Reaktionen zu lesen, nachdem man sich in Mannheim entschieden hat die Zentrale Pflegedirektion aufzulösen um sie dem Ärztlichen Direktor zu unterstellen. Verwaltung und Ärzte haben entschieden, die ZPDL abzuschaffen, um eigene Interessen besser durchsetzen zu können. Eine andere Interpretation des Vorgehens kann ich mir nicht vorstellen!  Wo - wenn auch nur im Ansatz - könnte man hier ein MITEINANDER erblicken? Das PFLEGE ein Teil der Betriebsleitung ist, ist eine Errungenschaft, die wir uns professionell Pflegende nicht wegnehmen lassen dürfen.
Wenn wir nicht kämpfen, werden wir wieder unter den Rock der Ärzte verschwinden!!
Es gibt ja Pflegekräfte die sich als Kollegen der Ärzte beschreiben. Wo aber bitte verhalten sich Ärzte kollegial? Sie verfolgen unbeirrt ihre Interessen!

https://www.bibliomed-pflege.de/alle-news/detailansicht/35117-heftige-kritik-an-entscheidung-des-uniklinikums-mannheim/

Wenn der Pflegeberauftrage Andreas Westerfellhaus fordert, dass Pflege mehr ärztliche Aufgaben übernehmen sollte, dann kann ich ihm nicht zustimmen.
Wenn wir (die beruflich Pflegende!) Aufgaben übernehmen/durchführen, sollten wir diese auch abrechnen dürfen. Das beginnt mit der Formulierung!! Ich führe keine ärztlichen Aufgaben durch. Was sind ärztliche Aufgaben und was ist handwerkliche Kunst, die nicht auch andere erlernen könnten. Ich will mich nicht mit einem Arzt auf eine Stufe stellen.
Wenn ich mich als PARAMEDIC´s bezeichnen lassen muss , könnte ich auch aussprechen, dass ANDERE PARANURSES sind!
Eine Aussage von mir am Rande eines Kongresses in Groningen, Niederland (1995)


Beste Grüße, Michael Günnewig

Offline dino

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Re: Uniklinik Mannheim schafft Pflegedirektion ab
« Antwort #2 am: 24. April 2018, 16:48:11 »
Lieber Ikarus, Du schmeißt so Einiges in den Topf und kochst daraus ein Süppchen. Mit etwas mehr Fachkenntnis (oder auch Google) wüsstest Du was ein Paramedic ist und welche Aufgaben er hat.
Nicht nur Ärzte sind Kollegen, ich bezeichne ebenso Ergos, MTA bis hin zu Handwerker und Gärtner als Kollege. Kollege ist man nicht durch die Tätigkeit die man ausübt, sondern man lebt sie. Im übrigen bringt der Satz Wo aber bitte verhalten sich Ärzte kollegial? Sie verfolgen unbeirrt ihre Interessen! rüber das sich alle Ärzte so verhalten. Dies ist erstmal eine Unterstellung. Es gibt auch Andere die ständig Öl ins Feuer gießen.
Zu Mannheim, hier verbreitest Du die Fehlinformation das Verwaltung und Ärzte diese Entscheidung fällten. Diese Information ist laut Bibliomed falsch, es war der dortige Geschäftsführer. Bei den Ärzten wird im Übrigen keine Freude aufgekommen sein, denn sie bedeutet Mehrarbeit. Die Arbeit im sozialen Bereich, wo mehrere Berufsgruppen zusammen arbeiten, ist immer spannend. Sehr wichtig ist eine vertrauensvolle Arbeit SL - OA, ebenso SL - PDL. Regelhaft stattfindende gemeinsame Meetings fördern die Zusammenarbeit aller Berufsgruppen. Dazu gehört jedoch auch die Meinung Anderer zu akzeptieren. Auch Loyalität sollte eine SL kennen. Für Leute die dies nicht können ist dies auch ein Grund um als Nomade zu leben. Natürlich würde dies so nicht zugegeben, sondern es werden andere Gründe vorgeschoben.
Und nun zu Hr. Westerfellhaus. Letzte Woche fandest gerade Du gut was er sagte, nun bist Du anderer Meinung. Was denn nu? Hüh oder Hott?
VG
dino

Offline Thomas Beßen

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Re: Uniklinik Mannheim schafft Pflegedirektion ab
« Antwort #3 am: 16. Januar 2019, 06:53:47 »
"Mannheimer Universitätsklinik braucht mehr Pflegekräfte

Mit einer Werbekampagne und Hilfe bei der Wohnungssuche will das Universitätsklinikum Mannheim Pflegekräfte gewinnen. „Das ist Chefsache“, betonte der neue Ärztliche Direktor Hans-Jürgen Hennes heute. Außerdem soll die im vergangenen Jahr abgeschaffte Position eines Pflegedirektors wieder besetzt werden. (Betonung durch Thomas Beßen)

Derzeit seien 40 Pflegestellen vakant. Das größte Problem seien kurzfristige Erkrankungen von Mitarbeitern, für die Kollegen dann aus ihren freien Tagen geholt werden müssten. Deshalb solle auch der Springerpool von zehn auf 30 Stellen erhöht werden. Das Klinikum hat rund 1.300 Pflegekräfte. ..."


>>> https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/100377/Mannheimer-Universitaetsklinik-braucht-mehr-Pflegekraefte

Tja.

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Thomas Beßen
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Offline dino

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Re: Uniklinik Mannheim schafft Pflegedirektion ab
« Antwort #4 am: 16. Januar 2019, 07:32:13 »
Bei 800% Auslastung der Betten hat man auch noch genügend freie Valenzen bei einem MANV. Ich denke jetzt noch nicht mal an einen großen Bumm bei der BASF, sondern eher an Noro oder Grippe.
VG
dino

Offline IKARUS

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Re: Uniklinik Mannheim schafft Pflegedirektion ab
« Antwort #5 am: 16. Januar 2019, 15:47:41 »
Es ist doch gut zu lesen, dass auch in Mannheim dazu gelernt wurde. Die Entwicklung "ohne ZPDL" wurde ja auch vor Zeiten den der Charité exerziert.
Weder ein klassischer BWLer noch ein ärztlicher Direktor kann und sollte die Geschicke der PFLEGE lenken. Die haben naturgemäß ihren eigen Blickwinkel.
Wenn die anderen Berufsgruppen es denn auch ernster nehmen würden "das Miteinander" könnten so manche Probleme zielorientierter gelöst werden.
Die Auslastung wäre für mich nicht das Zentrale. Woran macht sich die Aussage fest? An den belegten Betten, oder am Verhältnis von Personal (Arzt, Pflege und weitere Gesundheitsberufe und auch sogar die die vorrangig weniger mit der Patientenversorgung zu tun haben aber unerlässlich sind!) und Patienten?
In der Uniklinik Düsseldorf forderte ein Chefarzt, dass das Pflegepersonal lieber arbeiten solle, als das sie für ihre Belange streikten.
Da sehe ich wenig Gemeinsamkeit und gemeinsame Sorge um den Patienten. Wenn nur eine Berufsgruppe den Patienten im Blickfeld hat, kann es heute nicht mehr so funktionieren.
Pflege kann heute - im Gegensatz zu früher - ihr Tun begründen, was anderen Akteuren Kopfzerbrechen macht. Helfen wir ihnen mit Verstand und Togal!
Winterliche Grüße, Michael Günnewig

Offline dino

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Re: Uniklinik Mannheim schafft Pflegedirektion ab
« Antwort #6 am: 16. Januar 2019, 15:56:16 »
Ich beziehe mich auf den Zeitungsartikel. Mir ist dabei die Berufspolitik so schnuppe wie der finanzielle Erlös. 80% Auslastung bedeuten das ich noch 20% zur Verfügung habe. Und schon 20% sind bei einer Epidemie zu wenig. So wie es im Winter schneien kann könnte es auch wieder zu einer Grippeepidemie kommen. Da ist man froh um belegbare Betten. Eine Klinik kann eben nicht wie die BASF geführt werden. Tut man es doch, wird irgendwann die Rechnung präsentiert.
VG
dino

Offline IKARUS

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Re: Uniklinik Mannheim schafft Pflegedirektion ab
« Antwort #7 am: 16. Januar 2019, 16:22:02 »
Ich kenne den Begriff "Auslastung" nur von BWLern und denen , die so denken, wenn sie ihren Arbeitsalltag "meistern". Für mich ist das Verhältnis von Mitarbeitern und Patienten von entscheidender Bedeutung. Wobei für mich die Pflegeminunten bezogen auf das vorhandene Person entscheidender ist. Manchmal kann eine Gesundheits- und Krankenpflegefackraft vier Patienten betreuen/versorgen. Mitunter kann es sein, dass für einen Patienten 5 GKP´s nicht ausreichend sind.  Ist ist und bleibt eine Frage des Blickwinkel. Jeder aus seiner Sicht kann Recht haben! Versuchen wir es gemeinsam!

Grüße aus Essen, Michael Günnewig

Offline dino

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Re: Uniklinik Mannheim schafft Pflegedirektion ab
« Antwort #8 am: 16. Januar 2019, 17:32:52 »
Ich bezog mich nur auf die belegten Betten. Alles Andere ist Lesen im Kaffeesatz, auch wenn die Betten nur zu 80% belegt sind kann die Arbeitsauslastung bei 100% liegen. Das der KD ins Direktorat gehört dürfte hier im Forum unstrittig sein.
VG
dino

Offline IKARUS

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Re: Uniklinik Mannheim schafft Pflegedirektion ab
« Antwort #9 am: 16. Januar 2019, 17:44:17 »
Das PD, AD und der kaufmännsiche Direktor in die Führung gehören , ist doch für uns unbestritten. Das sehen aber einige Direktoren anders! Wie wir ja wissen, wenn sie die PDL aus dem Direktorat herauskegeln, was das für Folgen haben kann. Da ist Berufspolitik gefragt! Und das bekommen einigne PDLer nicht alleine geschultert.
VG, MG

Offline dino

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Re: Uniklinik Mannheim schafft Pflegedirektion ab
« Antwort #10 am: 16. Januar 2019, 18:01:21 »
Dann brauchen sie Nachhilfe oder sind falsch eingesetzt, wie Du selbst öfters schon festgestellt hast. Aber im Ernst, wir haben 16 BL, Krankenhäuser sind Ländersache, ergo gibt es 16 verschiedene Gesetze. Und es soll auch sowas wie Berufsverbände geben. Statt ständig neue Forderungen nach neuen Einrichtungen (Kammern) zu stellen oder neue Namen zu kreieren sollten sie sich drum kümmern. Ansonsten könnte man sie auflösen.
VG
dino