Ja Dino, da hast Du recht. Die Medien und ihre Wortwahl! Wissen die denn überhaupt wovon sie berichten und welche Botschaften sie in die Welt senden?
Ich denke, dass es hier auch um etwas Anderes gehen kann/wird.
Ob das bei diesem Beispiel ebenso ist, vermag ich nicht zu sagen, aber die Rückkehr "meiner" Schüler zeigte mir, bei der Reflexion des Praxiseinsatzes, dass sie Problem mit dem Leid anderer (abhängiger) Menschen hat. So lautete eine oft gestellt Frage (nicht nur von ihr!) mal wieder:" könnte man den Menschen nicht von seinen Leiden erlösen?"
Können JA, aber wir dürfen es nicht!
Wir als Begleitpersonen auf dem letzten Weg müssen lernen, das Leiden beim Leidenden zu belassen.
Es sind doch oft auch unbewusste Übertragungen, die uns annehmen lassen, dass der Leidende leidet.
Wir müssen lernen DAS zu lernen!
Wir müssen die Übertragungen erkennen können und lernen damit umzugehen. Wir dürfen auf keine Fall "an den Schrauben drehen".
Das Tun (einen Lichtschalter zu bedienen, ein Beatmungsgerät abzuschalten, 400IE Insulin zu applizieren) ist einfach. Nur technisches Handwerk!!
Aber!! Wir dürfen es nicht!!
Was den Fall angeht und dieser reiht sich in viele andere ein, ist mitunter auch eine falsch verstandene Solidarität. Da werden Beobachtungen nicht weiter getragen oder gar negiert. Ob das Oldenburg, Oberamergau oder Wuppertal ist, der Ablauf ist immer ähnlich. Da ist eine Gesundheits- und Krankenpflege(hilfs)kraft seelisch überfordert.
Das kann passieren!
Nun ist die spannende Frage: bekommt sie von den Vorgesetzten Hilfe angeboten, wie man mit diesen (all-)täglichen Herausforderungen umgehen kann/muss, damit die Seele keine Schaden nimmt. Oder wird sie gar allein gelassen?
Ich habe das in meinen Unterricht heute sehr bewusst aufgenommen, denn die abhängigen Menschen habe das nicht verdient, dass "Jemand" übergriffig wird.
Wenn es jedoch Mordabsichten waren, ist das kein berufspolitisches Thema, sondern eine Sache der Staatsanwaltschaft.
Da könnte in diesem Falle auch die Staatsanwaltschaften hier im Ruhrgebiet gepennt haben. So zu lesen in unserer Tageszeitung!!
Allen Usern wünsche ich ein lebenswertes Wochenende,
Michael Günnewig